Sagard – Früheres Zentrum der Halbinsel Jasmund
Jahrhundertelang war Sagard das Zentrum der Halbinsel Jasmund. Erst durch die wachsende Bedeutung des Tourismus und vor allem durch Fährverbindungen nach Schweden in den 80er-Jahren machte das nahe Sassnitz Sagard diesen Rang streitig. Doch auch heute hat der Ort, der 1250 erstmals urkundlich erwähnt wurde, noch einiges zu bieten.
500 Jahre nach der ersten Erwähnung, folgte ein weiteres einschneidendes Erlebnis in Sagard. Hier entstand 1750 das erste Kurbad Rügens. 1795 erhielt der Ort dank des Pastors Heinrich Christoph von Willich eine Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt, die bis 1830 betrieben wurde. Heute erinnert der Kurpark Brunnenaue an die damalige idyllische Einrichtung.
An den vermutlichen Namensursprung des Ortes erinnert hingegen heute nichts mehr. Der Name Sagard stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie Burgort oder Einfriedung. Er bezieht sich vermutlich auf den dortigen ehemaligen slawischen Burgwall aus dem 12. Jahrhundert. Heute schätzen Besucher und Einwohner von Sagard vor allem das historische Ortsbild und das ländliche Flair an der Grenze zum Nationalpark Jasmund.
Ausgangspunkt für Ausflüge und Radtouren
Sagard, das mit sieben weiteren Gemeinden zu dem 2005 gegründeten Amt Nord-Rügen gehört, ist ein beliebter Ausgangspunkt oder Zwischenstopp für Radtouren und Ausflüge. Das Kreidemuseum und das Dinosaurierland ist ebenso nicht weit, wie die Kreidefelsen, der Waldpark Semper oder die Badeorte Lohme und Glowe.
Nicht entgehen lassen sollten Sie sich in Sagard die spätromanische St.-Michael-Kirche aus dem Jahr 1210, die vor allem von innen zu den schönsten Kirchen der Insel gehört. Und auch das größte bronzezeitliche Hügelgrab der Insel, das sogenannte Dobberworth, befindet sich hier in der Nähe.
Alle Fakten im Überblick
PLZ: 18551
Einwohner: 2500
Fläche: 27,93 km2
Besonderheit: ehemaliges Zentrum der Halbinsel Jasmund