Die Rast der Glücksvögel
Ein Naturschauspiel der besonderen Art können Sie im Frühling und im Herbst auf Rügen erleben. Unzählige Kraniche aus Skandinavien, Finnland und Osteuropa legen hier eine Pause auf dem Weg zu ihren Brut- bzw. Winterquartieren ein. Nicht nur für Hobbyornithologen ist dies ein spannendes Erlebnis.
Einer der bedeutendsten deutschen Kranichrastplätze ist die Boddenlandschaft zwischen Rügen und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, wo im Herbst ca. 70.000 Kraniche rasten. Hier finden sie genügend Gewässer, in denen sie vor Fressfeinden geschützt sind und im Stehen schlafen können. In der Nähe dieser Schlafgewässer mit 20-30 cm Wassertiefe müssen auch landwirtschaftliche Flächen z.B. mit Mais- und Getreidestoppeln vorhanden sein, damit die Kraniche genügend Energie für ihren Flug in den Süden aufnehmen können.
Störungsfreie Pause im Bodden
Gerade im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sind diese Bedingungen gegeben. Hier haben Sie also die Chance, die bis zu 1,20m großen Kraniche zwischen September und Oktober an ihren Rastplätzen zu beobachten, bevor sie nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika aufbrechen.
Futter und Schlafplätze suchen die Kraniche auch im März auf Rügen, bevor sie sich auf den Weg zu ihren Brutrevieren machen. Auch dann können Sie die im Japanischen als „Vögel des Glücks“ bezeichneten grauen Kraniche auf der Insel entdecken.
Dafür eignen sich Beobachtungsstände oder geführte Touren. Auch Kranichfahrten mit einem Boot werden z.B. auf dem Großen Jasmunder Bodden angeboten, bei denen Sie die großen Vögel an ihren Rastplätzen betrachten können. Da die Kraniche sehr scheu sind und schnell aufgescheucht werden, empfiehlt sich zur Sicherheit ein Fernglas, damit Sie alles im Blick behalten.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick
- Kranichrast zwischen September und Oktober sowie im März auf Rügen
- 70.000 Kraniche nutzen die Rastplätze auf der Insel
- Beobachtungsstände im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft