Nicht nur für Kreide, auch für ein anderes Material ist die Insel Rügen bekannt: Bernstein. Im Zentrum von Sellin widmet sich ein ganzes Museum dem Stein aus fossilem Harz. In zahlreichen Vitrinen und anschaulich durch Bildmaterial ergänzt, erfahren Besucher darin alles über die Geschichte und Entstehung von Bernstein.
Schon 1999 wurde das Museum von Goldschmiedemeister Jürgen Kintzel eröffnet. Es grenzt direkt an sein Schmuckgeschäft und seine Werkstatt an. Damals arbeitete er mit Wissenschaftlern zusammen, um fundierte Informationen bieten zu können. Schon längst ist er, der nach der Wende als einziger Anbieter Bernstein-Schmuck auf Rügen verkauft hatte, selbst ein absoluter Experte. Längst erkennt er auch seltenste Inklusen, also in Bernstein eingeschlossene Fossilien von Pflanzen und Tieren.
Der Bernstein, der an Rügens Küsten gefunden werden kann, soll vor 40-50 Millionen Jahren durch subtropische Wälder im skandinavischen Raum entstanden sein. Im Museum in Sellin erfahren Sie unter anderem, wie Sie echten baltischen Bernstein erkennen, wie dieser genau entstand und wie die Weiterverarbeitung beispielsweise zu Schmuck funktioniert.
Heutzutage gibt es Bernstein fast überall auf Rügen zu kaufen. Der größte gefundene Bernstein wiegt übrigens 1686 Gramm – und liegt natürlich passenderweise im Bernsteinmuseum Sellin. Übrigens ist das Museum das einzige seiner Art auf Rügen. Wenn Sie sich selbst einmal auf die Suche nach dem Gold des Meeres machen wollen – übrigens am besten im Frühjahr oder Herbst und nach einem Sturm – erfahren Sie bestimmt den ein oder anderen Geheimtipp im Bernsteinmuseum Sellin.
Die wichtigsten Infos zum Bernsteinmuseum auf einen Blick
Adresse: Granitzer Straße 43, 18586 Sellin
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr; Samstag 10 bis 12 Uhr
Preise: ca. 2 Euro
Anreise: Der kostenlose Parkplatz in der Granitzer Straße ist fußläufig erreichbar